Hat dein Kind einen leichten Herzfehler, hat es nach einer erfolgreichen Behandlung gute Chancen auf eine annähernd normale Lebensqualität. Die meisten Herzkinder können die Regelschule besuchen. Wenn es einen schweren Herzfehler hat oder auf einen ungünstigen Krankheitsverlauf zurückblickt, muss Dein Kind unter Umständen mit wesentlichen Einschränkungen seiner körperlichen Belastbarkeit rechnen. Welche Schule passt in diesem Fall zu meinem Herzkind, fragst Du Dich bestimmt? Wir geben dir eine Orientierungshilfe:
Zuerst ermittelt der behandelnde Arzt den Förderbedarf Deines Kindes. Je nachdem, wie dieser ausfällt, kannst Du von deinem Wahlrecht Gebrauch machen und Dich bewusst für eine Förderschule entscheiden.
So wird der Schulalltag ein Erfolg
Dein Kind wird leichter und erfolgreicher durch den Schulalltag gehen, wenn es seine Herzerkrankung akzeptiert und lernt, selbstbewusst mit ihr umzugehen. Damit das im gesamten sozialen Umfeld klappt, hilft folgendes:
- Betrachte die Erkrankung als ein Element im Alltag, das mit Unterstützung bewältigt werden kann. Für Dein Kind stellt sein Herzfehler eine weitere Facette seiner Persönlichkeit dar.
- Suche Dir Unterstützung von Verwandten, Bekannten und Professionellen.
- Versuche, die Diagnose realistisch einzuschätzen und hole Dir Rat von Ärzten und Betroffenen. In unserer Community kannst Du Dich mit anderen Eltern von Herzkindern austauschen. [LINK]
Eine Abwägungssache
Beachte bei der Entscheidung für eine Schule, dass der bisherige Freundeskreis aus der Nachbarschaft meist in die Regelschule „um die Ecke“ geht und soziale Kontakte ansonsten in entfernten Förderschulen nur mit großem Aufwand gepflegt werden können. Hier können Dich Integrationshelfer unterstützen. Zusammen könnt Ihr dafür sorgen, dass Dein Kind dieselben Chancen bekommt wie seine nicht beeinträchtigten Mitschüler.
Mithilfe von Integrationshelfern kann die angestrebte Chancengerechtigkeit von beeinträchtigten und nicht beeinträchtigten Kindern in der inklusiven Regelschule unterstützt werden. Damit das möglichst problemlos funktioniert, gib die Herzkrankheit deines Kindes in jedem Fall schon bei der Anmeldung offen an.
Lass Dich bei deiner Entscheidung für die „richtige“ Schule von folgendem Gedanken leiten: Wo kann mein Herzkind am besten individuell gefördert werden?
Kontakt und Vertrauen
Leider kommt das Thema „chronische Erkrankungen“ in der Ausbildung der Lehrkräfte nicht systematisch vor, sodass manche von ihnen etwas Zeit benötigen, sich mit der neuen Situation auseinanderzusetzen. Deshalb ist es wichtig, dass Du Vertrauen zur Schule und zu den Lehrern Deines Kindes aufbaust. Nimm vor Schulbeginn Kontakt auf und versorge sie mit Informationen. Dazu gehört gegebenenfalls auch der Kontakt zum behandelnden Kinderkardiologen, den Du gegenüber den Lehrkräften dafür von der Schweigepflicht befreien musst.
Das Credo für Kinder mit angeborenem Herzfehler lautet: So viel Rücksicht wie nötig, so viel Normalität wie möglich.
Weitere Informationen und Erfahrungsberichte Betroffener (Link)